Nach dem Rückzug von Mark Mobius aus dem Tagesgeschäft von Mobius Capital Partners bleibt die Leitung des Unternehmens wie auch bisher bei Mitbegründer Carlos Hardenberg. Im Gespräch mit Fundview betont Hardenberg: „Wir waren uns schon länger bewusst, dass Mobius aufgrund seines Alters das operative Geschäft verlassen würde. Daher haben wir uns bereits frühzeitig darauf eingestellt und eine nachhaltige Unternehmensstruktur aufgebaut.“ Das Team bestehe aus jungen, engagierten Partnern, was der Investmentphilosophie entspräche. Mobius sei weiterhin als Investor aktiv und tätige private Investitionen, darunter auch Immobilien und bleibe als Aktionär Teil des Unternehmens, erklärt Hardenberg.
Derzeit besteht das Investmentteam aus vier Personen, und das gesamte Unternehmen zählt sieben Mitarbeiter. Im weiteren Verlauf des Jahres plant Hardenberg eine weitere Person aufzunehmen. „Unser Team ist divers, mit Mitarbeitern aus verschiedenen Teilen der Welt. Diese Vielfalt ermöglicht eine effektive und transparente Kommunikation mit Experten in den Emerging Markets“, erklärt Hardenberg.
Das Team arbeitet weiterhin eng mit internationalen Experten und Beratern zusammen und gleichzeitig strebt Hardenberg an, das verwaltete Vermögen zu erweitern und die Kapazitäten auszubauen. „Wir fokussieren uns auf familiengeführte Unternehmen in Schwellenländern mit soliden Geschäftsmodellen und pflegen ein konzentriertes Portfolio von rund 25 Titeln. Unser Ansatz ist defensiv ausgerichtet und auf Qualität fokussiert“, führt Hardenberg aus.
Erholung auf Basis solider Unternehmensgewinne in den Emerging Markets
Derzeit erleben die Emerging Markets einen Bewertungsabschlag gegenüber dem US-Aktienmarkt, der fast ein Rekordniveau erreicht hat, vergleichbar mit dem Niveau während der großen Finanzkrise, erklärt Hardenberg und führt aus, dass diese Situation unter anderem durch geopolitische Konflikte wie den Krieg in der Ukraine, den Nahostkonflikt, einer hohen Inflation und einem starken Dollar bedingt sei. Als Investor betrachte Hardenberg diese globale Situation als äußerst interessant.
„Wir sind überzeugt, dass eine Erholung auf Basis solider Unternehmensgewinne bevorsteht. Die Unternehmensgewinne in den Emerging Markets sind positiv, und wir erwarten, dass Unternehmen in den Jahren 2024 und 2025 erstmals nach der Corona-Pandemie wieder normal investieren werden“, betont Hardenberg. Besonders der Halbleitersektor und die Automobilindustrie würden zu dieser Erholung beitragen. Die Emerging Markets würden hierbei eine Vorreiterrolle spielen, insbesondere in den Bereichen Greentech und nachhaltige Energiewende. Asien erfahre derzeit eine Renaissance sowie auch eine Normalisierung des Konsumverhaltens, wobei die Binnennachfrage stark und kostengünstig sei.
Trotz globaler Krisen kam es in den Emerging Markets zu keinem Staatsbankrott, was auf eine Verbesserung der makroökonomischen Faktoren hinweise. Allen voran erklärt Hardenberg, dass Indien aktuell einen Boom erlebe – die Regierung agiere erfolgreich und ziehe Investoren aus der ganzen Welt an und erreiche somit derzeit ein Rekordniveau an Investitionen.
Aber natürlich bergen die Emerging Markets auch Risiken, insbesondere geopolitische Spannungen. „Sollten der Nahostkonflikt eskalieren oder die Spannungen zwischen China und Taiwan zunehmen, könnte dies eine Kettenreaktion auslösen. Dennoch sind wir der Ansicht, dass diese Faktoren bereits in den Bewertungen eingepreist sind und daher halten wir aktuell einen Einstieg in die Emerging Markets für einen guten Zeitpunkt“, führt Hardenberg aus.