Daniel Kröger, Geschäftsführer der Lübecker Fonds-Boutique Ehrke & Lübberstedt, fokussiert in seinem ELM Global TICO Fonds (ISIN: DE000A2PF011) aktuell vor allem den Halbleiter-Bereich. „Wir haben begonnen, einen größeren Teil in den Halbleiterhersteller-Bereich zu investieren, da wir diesen Sektor als besonders vielversprechend sehen und der Sektor bis 2030 seine Umsätze verdoppeln wird“, erklärt Kröger im Gespräch mit Fundview.
Dies umfasse Kröger zufolge nicht nur Branchenriesen wie NVIDIA, sondern auch kleinere Unternehmen wie BE Semiconductor, das von neuesten Technologien wie zum Beispiel Hybrid Bonding profitieren würden. „Der Sektor wird in Zukunft auch weiter getrieben werden von Datenzentren, KI sowie auch durch den Automobilsektor und dadurch sehen wir besonderes Potenzial in diesem Bereich“, betont Kröger.
Kröger erklärt, dass die Zukunft stark durch KI geprägt sein wird, daher ist der Fonds auch in Unternehmen mit KI-Integration investiert. Kröger betont jedoch, dass die ersten bahnbrechenden Produkte und Unternehmen erst in den nächsten Jahren erwartet werden, da die KI auf dem öffentlichen Markt noch ein relativ neues Thema ist. Als Beispiel nennt Kröger das im Portfolio enthaltende Unternehmen SES-Imagotag, das elektronische Preisschilder in Supermärkten installiert: „Es bietet nicht nur Hardware, sondern auch KI-getriebene Software, die beispielsweise die Platzierung von Waren im Supermarkt optimiert und Herstellern Verkaufsprognosen gibt.“
Aktuell sei die Zeit, in der vor allem Plattformen und Software profitieren, doch auch bei der Hardware sieht Kröger großes Potenzial. So investiert er auch in Unternehmen wie Cavotec, die er für besonders spannend hält, und die für die Elektrifizierung von Häfen sorgen. „Aktuell sind 35 Prozent des Portfolios im IT-Sektor, rund 21 Prozent in der Kommunikation und rund 17 Prozent im Gesundheitswesen gewichtet“, erklärt Kröger und führt aus, dass nahezu 100 Prozent des Fonds investiert sind, die Positionierung aber eher defensiv nach dem schlechten Tech-Jahr sei.
Großes Aufholpotenzial bei Nebenwerten
„Die Bewertungs-Lücke zwischen Large und Small Caps ist aktuell noch groß. So haben Large Caps aktuell durchschnittlich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 und Small Caps lediglich von zwölf“, erklärt Kröger und führt aus, dass er sich deswegen aktuell lieber bei Nebenwerten positioniere, da er dort das Aufholpotenzial als deutlich höher sehe als bei den großen Titeln.
Der Fonds enthält aber auch einzelne Mega-Caps wie ASML und Google, wobei ASML schon während der Corona-Pandemie erworben wurde, und noch großes Wachstumspotenzial biete. Jedoch sieht Kröger die anderen Mega-Caps aktuell als zu teuer bewertet an.