Ab Anfang April findet der Strategiewechsel im LOYS Global (ISIN: LU0107944042) statt. Dieser soll – so wie zuvor der LOYS Aktien Global – einen größeren Anteil von US-Unternehmen im Portfolio haben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Europa-Teil mit knapp 50 Prozent zwar immer noch der dominierende, aber die USA würden mit rund 37 Prozent eine deutlich wichtigere Rolle als in der Vergangenheit spielen.
Die Veränderungen der vergangenen Jahre erschwerten die klare Differenzierung der globalen Strategien der Aktien-Boutique, weshalb der von Ufuk Boydak gemanagte LOYS Aktien Global mit dem von Christoph Bruns verantworteten LOYS Global fusioniert wurde, um die Fondspalette strategisch zu fokussieren. Boydak übernahm im Zuge dessen die Portfolio-Verantwortlichkeit von Bruns. Bei einer digitalen Veranstaltung des Unternehmens erklärte Boydak, dass auch die bessere Performance seines bisher gemangten LOYS Aktien Global zu der Entscheidung geführt habe, ihn als alleinigen Fondsmanager für die neue Strategie einzusetzen.
Die neue Strategie verfolge dabei weiterhin eine antizyklische Investment-Philosophie. Also gerade die Regionen, die erst perspektivisch größere Chancen bieten, werden antizyklisch höher gewichtet. „Und das erachten wir zum jetzigen Zeitpunkt in Europa“, so Boydak, der ergänzt: „Wir sehen in der neuen Strategie auch einen starken diversifizierenden Faktor, weil ähnliche Fonds oftmals mit einer 70- bis 75-prozentigen USA-Gewichtung einhergehen.“ Auf der anderen Seite solle der neue Fonds nicht so extrem aufgestellt sein, dass er nur in einzelnen Phasen gut performen könne. Boydak erklärt: „Es geht vielmehr darum, dass die Einzeltitel-Selektion von guten Unternehmen über die Zeit mit Aktien-Renditen belohnt wird und diese sich dann auch konsistenter zeigen, als dies in der Vergangenheit der Fall war.“
Technologie-Bereich wird größere Rolle spielen
Der neue Fonds solle eine deutlich ausgewogenere Positionierung erhalten, aber den Grundprinzipien der Philosophie und dem bisherigen Investment-Prozess weiterhin folgen. So ließen sich in den fünf Top-Titeln viele unbekannte, kleinere Unternehmen finden, die Boydak zum jetzigen Zeitpunkt als Unternehmen mit größeren Chancen erachtet. Zu den Top-Positionen zählen der Würzburger Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer (4,4 Prozent), der Düsseldorfer Industrieanlagenanbieter MAX Automation, Academedia (4,1 Prozent), der deutsche Ingenieurdienstler EDAG (3,9 Prozent) und der französische Hygieneprodukte-Hersteller Ontex (3,7 Prozent).
Hinsichtlich der Sektoren wird der Technologie-Bereich eine größere Rolle spielen. Auch hier richtet sich der neue Fonds mehr an Boydaks vorherigen Strategie aus, bei der Technologie mit 30 Prozent der am höchsten gewichtete Sektor war. Nun wird dieser Bereich mit rund 24 Prozent ebenfalls der Top-Sektor sein – in der zuvor gemanagten Strategie von Bruns war der Tech-Sektor nicht in den fünf Top-Branchen zu finden.
Ein schöner Nebeneffekt sei auch die veränderte Investoren-Struktur, die sich nun ergeben werde. Der LOYS Aktien Global war ein eher institutioneller Fonds, bei dem nur rund zehn Prozent aus klassischen Retail-Geldern bestand. Beim früheren LOYS Global-Fonds war die Ausrichtung umgekehrt. „Nach der Fusion ergibt sich ein Fonds, der zum jetzigen Zeitpunkt circa 300 Millionen Euro groß ist und dessen Anlegerschaft sich aus 60 Prozent institutionellen Investoren sowie 40 Prozent Privatanlegern zusammensetzt. „Dies ergibt also eine deutlich ausgewogenere Investoren-Struktur und reduziert das Klumpenrisiko, denn es wird - Stand heute – keinen Investor geben, der mehr als fünf Prozent des Volumens ausmacht“, so Boydak.