Marcus Stahlhacke reduziert Aktien und Renten in Mischfonds stark und baut Rohstoffe auf
In den vergangenen Wochen hat Multi-Asset-Experte Marcus Stahlhacke von Allianz Global Investors seine drei Mischfonds defensiver aufgestellt. Dabei spielt eine Rohstoff-Position von zehn Prozent im aktuell inflationären Umfeld eine wichtige Rolle.
Tim Habicht · 04/20/2022

Anfang des vergangenen Jahres lag der Investitionsgrad des Mischfonds Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 50 (ISIN: LU1019989323) mit 125 Prozent noch am Anschlag. Inzwischen hat Fondsmanager Marcus Stahlhacke sukzessive auf aktuell 80 Prozent gesenkt. Damit einhergehend wurden auch die Aktien- und Anleihe-Quoten stärker reduziert. Die Aktienquote wurde dabei von rund 80 Prozent Anfang letzten Jahres auf nunmehr rund 55 Prozent reduziert. Prozentual noch stärker wurde das Rentenexposure reduziert, und zwar von rund 45 Prozent Anfang letzten Jahres auf knapp über zehn Prozent am aktuellen Rand.

„Gleichzeitig haben wir eine Position von knapp zehn Prozent bei Rohstoffen aufgebaut, die die turbulente Marktphase an den Märkten Anfang dieses Jahres insgesamt gut abgefedert hat. Im aktuell inflationären Umfeld haben wir insgesamt einen Fokus auf Sachwerte und Rohstoffe. So liegen die Rohstoffinvestments derzeit auch nahe der oberen Grenze, die wir typischerweise für diese Investments in den Fonds vorsehen”, erklärt Stahlhacke im Gespräch mit Fundview und fügt hinzu: „Neben der anhaltend hohen Inflation spielen auch Probleme bei den Lieferketten, hohe Energiepreise und die angestrebte Energiewende eine wichtige und unterstützende Rolle für die Rohstoffe.“

Aufgrund der Inflation, steigender Zinsen und der geopolitischen Krise durch den militärischen Angriff auf die Ukraine hat Stahlhacke nach einem offensiven Start in das vergangene Jahr inzwischen den Fuß deutlich vom Gas genommen. „Dabei erwarten wir zwar insgesamt eine sinkende Inflation, aber diese wird dennoch weiterhin strukturell höher sein als in den vergangenen Jahren. Entsprechend haben wir uns auch gegenüber einem Zins-Anstieg in den USA und Europa positioniert“, sagt Stahlhacke. Generell wurde die Duration der Portfolios reduziert. Der offensive Multi-Asset-Fonds DMAS 75 SRI, hat aktuell sogar eine negative Duration. Auf der Aktienseite wurde die Positionierung von offensiv auf neutral reduziert und ein größerer Value-Block im Portfolio aufgebaut.

Schwellenländer-Aktien stark reduziert

„Dieser Value-Block sollte besser in einem durch Inflation und steigenden Zinsen geprägten Umfeld performen. Grundsätzlich sieht unser an Faktoren ausgerichteter Einzeltitelauswahlprozess zwar nicht das Timen von Investmentstilen vor. Allerdings haben wir immer einen größeren Value-Block im Portfolio und aktuell zusätzlich das Portfolio durch Futures stärker gegenüber Value ausgerichtet“, erklärt Stahlhacke.

Zentral sei für die Multi-Asset-Portfolios von Stahlhacke die Asset Allokation und das aktive Umschichten beziehungsweise das aktive Management der Strategien. „Wir müssen im aktuellen Marktumfeld flexibel agieren und auch die Portfolios flexibel anpassen. Deswegen können wir die Duration bezogen auf den Net Asset Value auch auf bis zu -2 Jahre reduzieren und gegebenenfalls auf der Anleihe-Seite von einem Zins-Anstieg profitieren”, sagt Stahlhacke. Die Anleihe-Seite sieht der Fondsmanager für die nahe Zukunft insgesamt schwieriger. Allen voran, weil Anleihen einen Teil des Portfolio-Diversifikationseffektes eingebüßt haben. Rohstoffe seien aufgrund des positiven Rohstoff-Zyklus eine gute Alternative und auch Gold könnte als potenzieller Ersatz für die Rentenseite zumindest teilweise ins Spiel kommen.

Ebenfalls deutlich abgebaut wurden Schwellenländer-Aktien. „Dort lagen wir Ende 2020 noch bei rund zwölf Prozent und haben die Schwellenländer-Aktien-Allokation dann auf rund ein Prozent reduziert. Selektive Beimischungen in der nächsten Zeit können wir uns jedoch wieder vorstellen. Allen voran beobachten wir hier chinesische Aktien genau, weil wir besonders dort attraktive Bewertungen sehen“, sagt Stahlhacke. Aktuell liegt die Schwellenländer-Allokation bei 1,5 Prozent was eher die typische Untergrenze des Fonds ist.

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