Seit Oktober 2019 ist Hauke Brede Geschäftsführer bei UP2INVEST, einem unabhängigen Asset Manager für Alternative Investments mit Sitz in Hamburg. Brede war zuvor unter anderem acht Jahre bei Allianz Real Estate tätig, zuletzt als Chief Risk Officer mit einer Portfoliogröße von knapp 60 Milliarden Euro. Jetzt will Brede die Alternatives-Boutique zur digitalen Plattform aufbauen. Zunächst wird die Anlagevermittlung und Anlageberatung derzeit unter dem Haftungsdach der AHP Capital Management erbracht; in Zukunft will das Unternehmen aber mit einer eigenen 32er-Lizenz der BaFin starten.
„Wir sind zunächst unter dem Haftungsdach, um effektiv und kostengünstig zu starten. Zu Beginn konzentrieren wir uns ausschließlich auf den Ausbau unserer Investment-Plattform. Später ist eine eigene BaFin-Lizenz geplant, um Strukturen zu schaffen, mit denen wir weiterwachsen und das Unternehmen weiter professionalisieren können. Wir sind als Alternatives-Boutique angetreten, um moderne Investorenanforderungen, wie alignment of interest und lower fees am Markt zu erfüllen. Dabei sehen wir insgesamt den Boutiqen-Bereich als Wachstumsmarkt”, erklärt Brede im Gespräch mit Fundview.
Denn schnelle, flexible und schlank aufgestellte Unternehmen, die einen echten Mehrwert liefern, können sich in diesem kompetitiven Umfeld innerhalb der Asset-Management-Branche durchsetzen. Zudem würden spezialisierte Boutiquen häufig eine bessere Kostenstruktur und höhere Agilität als große Häuser aufweisen. „Wir stellen insgesamt einen Trend hin zu Boutiquen und damit auch zu mehr Unabhängigkeit fest”, sagt Brede. UP2INVEST will zukunftsorientiert und absolut unabhängig agieren, um nachhaltigen Investment-Service für Investoren gewährleisten zu können.
Die digitale Plattform im Fokus
Das Unternehmen will limitierten Asset-Zugang mit exzellenten Strategien, effektiven Prozessen und langjähriger Erfahrung so verbinden, dass Investoren über alle Assetklassen den gleichen hohen Service erleben. Von der Manager-Selektion im Rahmen einer operativen Due Diligence bis zum (regulatorischen) ESG-Reporting. Dabei helfe die langjährige Risiko- und Investment-Management-Erfahrung im Team und die entsprechenden Partner. So biete die Plattform die Basis für einen Austausch zwischen den Partnern, um gemeinsame Chancen zu nutzen.
Brede erläutert: „Konkret bedeutet dies in einem ersten Schritt: Digitaler Onboarding-Prozess und digitale Zeichnungsstrecke für die Investoren und Anbindung an digitale Investmentkanäle (beispielsweise digitales Family Office). Digitalisierung der Fondsprozesse und die Anbindung von Reporting und Monitoring von Zielfonds und Assets. Ein Andocken der UP2-Plattform an andere digitale Plattformen. Darüber hinaus soll durch das UP2 ÖkoSystem ein Mehrwert at arm’s length entstehen. In einem weiteren Schritt folgt dann: Verbindung aller Parteien, der Assets, der Zielfonds, und der Investoren über die oben genannte Plattform. Dies bietet dann als Mehrwert - neben dem teilweise exklusiven Zugang zur Fondsanlage – die Vernetzung des Know-hows aller Parteien. Die beteiligten Parteien erhalten so einen digitalen Zugang zu Investments, zur digitalen Vermögensverwaltung und dem Know-how der Partner.” Mit der Einstellung von Sebastian Bergmann als Chief Digital Officer sollen die Prozesse weiter digitalisiert und die nötigen Strukturen ausgebaut werden. Bergmann wechselt von der Deutschen Kreditbank AG (DKB). Dort hat er als Leiter des Transformation Labs unter anderem den Erwerb an dem Fintech Loanboox und die Entwicklung der Plattform Banking Services in der Plattformökonomie verantwortet.
Zum Start will UP2INVEST in seinen beiden Masterfonds, dem UP2 GERMAN OPPORTUNITY FUND 1 (GOF 1) und dem UP2 GERMAN OPPORTUNITY FUND 2 (GOF 2), die Assetklassen Private Equity, Venture Capital und Immobilien vereinen und diese drei diversifizierenden Risikoklassen zu einem ausgewogenen Investment verbinden. „Dabei lassen sich beide Masterfonds einzeln zeichnen oder auch in jeder Allokationsquote. Der UP2 GOF 1 fokussiert einen paritätischen Mix aus Private Equity (Mittelstand) und Venture Capital und der UP2 GOF 2 fokussiert deutsche Wohnimmobilien. Mit beiden Masterfonds schaffen wir einen Zugang zu kompetenten Asset Managern und Fonds, die teilweise für die Investoren direkt nicht zugänglich sind”, sagt Brede. Für den ersten Masterfonds ist das erste Closing bereits erfolgreich erfolgt; der zweite Masterfonds soll nach dem Sommer dieses Jahres gestartet werden. Der Investment-Fokus liegt hierbei auf Wohnimmobilien in Deutschland, wo eine nachhaltige Ausschüttung zwischen drei bis vier Prozent angestrebt wird. Die konservative Core+ Anlagestrategie wird von langjährig aktiven Asset Managern umgesetzt, die eine volle Pipeline aufweisen.