Düsseldorfer Boutique kombiniert Nebenwerte und Nachhaltigkeit
Der Peacock European Best Value ESG-Fonds besteht seit rund fünf Jahren und wurde Anfang des vergangenen Jahres auf Nachhaltigkeit umgestellt. Im Rahmen dessen wurde auch die Service-KVG gewechselt. Für die ESG-Analyse werden einerseits externe Daten, andererseits persönliche Gespräche mit den Firmen genutzt.
Tim Habicht · 01/04/2022

Der Peacock European Best Value ESG-Fonds (ISIN: DE000A12BRQ8) besteht bereits seit rund fünf Jahren und fokussiert Nebenwerte-Investments. Seit Anfang des vergangenen Jahres wurde der Fonds auf ESG-Investitionen umgestellt und kombiniert seitdem das klassische Stock Picking im Nebenwerte-Bereich mit nachhaltigem Investieren. Zudem wurde mit der Kölner Monega eine neue Service-KVG gefunden.

Fonds-Berater Marc Siebel sagt im Gespräch mit Fundview: „ESG heißt für uns echte nachhaltige Investments zu identifizieren. Wir sagen dazu ESG Pure Plays. Firmen also, deren Produkte und Dienstleistungen bereits selbst zu 100 Prozent nachhaltig sind. Beispiele sind hier Titel wie der portugiesische Korkhersteller Corticeira Amorim, der Solarparkbetreiber 7C Solarparken, der Recycling-Faserspezialist Aquafil aus Italien oder der Landschaftsbauer Green Landscaping aus Schweden.“ Diese Titel sind aus Überzeugung schon viele Jahre im Fonds. Ein gutes Management, ein hoher Beitrag zu Erfüllung der UNGC-Ziele und strukturelles Wachstum seien die Gründe dafür.

„Unsere Philosophie des vorsichtigen Kaufmanns, des Value Investing, wird gleichzeitig fortgeführt. Das Investment-Universum des Fonds, der nach Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung als besonders strikt kategorisiert ist, besteht auf rund 4.000 Aktien im Bereich europäischer Nebenwerte. Wichtig bei der Selektion der Titel ist die fundamentale Analyse und ein Fokus auf die Qualität der Unternehmen. Darauf basierend stellen wir das Portfolio aus 50 bis 60 Titeln zusammen. Mehr Titel sollen nicht im Fonds allokiert werden. Gut die Hälfte des Portfolios besteht aus Pure-Play-Unternehmen im ESG-Bereich“, sagt Siebel.

Viele ESG-Werte sind ambitioniert bewertet

Zusätzlich zur Fundamentalanalyse werden die Titelkandidaten einem umfangreichen ESG-Screening unterzogen. Neben dem Ausschluss von Branchen und Unternehmen, die ihren Umsatz aus kontroversen Geschäftsfeldern, wie zum Beispiel Rüstung, Waffen, Tabak und Kohle generieren, sorgen externe Ratingpartner, persönliche Gespräche mit den Firmen sowie ESG-Befragungen für eine umfassende Datenbasis bei der Nachhaltigkeitsanalyse.

„Für die ESG-Analyse arbeiten wir mit Refinitiv-Daten. Mehr als 400 Faktoren werden in den Kategorien Environment, Social und Governance abgeprüft, Rankings vergeben und Kontroversen aufgedeckt. Da gerade bei Nebenwerten nicht alle ESG-Ratingagenturen eine Einschätzung haben, befragen wir die Unternehmen individuell und persönlich mithilfe eines Questionnaires“, sagt Siebel und fügt hinzu: „Flankiert wird die ESG-Analyse mit den Einschätzungen unseres Broker-Netzwerkes, mit dem wir seit vielen Jahren sehr erfolgreich auf Länderebene zusammenarbeiten. Die jeweiligen Analysten schließen dann noch die letzten Lücken in Sachen ESG-Konformität.“

Dabei war das Jahr 2021 insgesamt sehr positiv für die Strategie. Einerseits habe der Fonds von der Umstellung auf ESG-Investments profitiert, viele Firmen aus den Bereichen alternative Treibstoffe oder erneuerbare Energien waren gefragt. Beispielsweise HRS, ein Unternehmen, das Wasserstoff-Tankstellen bereitstellt. Oder die deutsche Compleo, die Ladesäulen für Elektro-Autos produziert. Beide Börsengänge haben sich im Jahr 2021 mehr als verdoppelt. „Andererseits konnten wir mit gezieltem Stock Picking abseits gängiger Indizes und unseren langjährigen Kernpositionen einen Zusatzertrag generieren“, sagt Siebel. Weil aktuell aber viele große und bekannte ESG-Werte sehr ambitioniert bewertet seien, fokussiert Siebel in seiner Strategie Firmen aus der zweiten Reihe. „Dort können wir noch echte Nischen-Champions ausfindig machen.“

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